Anno Domini 1199
Ritter Georg von Bouillon, bekannt als leidenschaftlicher Verfechter der Kreuzzugsidee, ist verschollen. Als sein Amulett, das er
stets bei sich trug, blutverschmiert am Hofe auftaucht, ist es klar: Freunden und Anverwandten muss sein Tod in würdiger Weise offenbart werden.
Natürlich gehören Sie, werter Gast, zu diesem erlesenen Kreise und werden Zeuge von Raffgier und Missgunst, wie sie nunmehr offenbar werden in der gräflichen Familie. Jeder versucht auf seine Weise
Profit aus dem vermuteten reichen Erbe zu schlagen. Bruder Walther träumt von einem Gourmetrestaurant, Gattin Adelgunde sieht sich als singende Diva im eigenen Festspielhaus, Tochter Lilofee glaubt
an die emanzipatorischen Möglichkeiten des Klosterlebens. Die Dienerschaft greift beherzt nach den Brocken, die für sie abfallen könnte und selbst der Burgkaplan scheint nicht ganz frei von
weltlichen Begierden. Nur die alte Magd scheint zu blöd, um ihren Vorteil zu suchen.
Und das werte Publikum? Macht es sich die Finger nicht auch schmutzig bei dem schändlichen Mord, der vor seinen Augen geschieht. Fakt ist, dass etliche Personen ihren Anteil haben am dramatischen
Geschehen, Adelgundes Teekränzchen z.B. oder die geschäftstüchtige Gefolgschaft des Walther von Bouillon. Und wenn die Geschichte am Ende eine spektakuläre Lösung findet, dann sind die Gäste mit
ihrem Scharfsinn ebenfalls gefragt.
Anno Domini 1225
Erzbischof Engelbert von Köln damals einer der mächtigsten Männer des Kaiserreiches wird von schweren Stichen und Hieben tödlich verletzt aufgefunden. Der historische Mordfall erscheint in neuem Licht dank dieser von drei Akteuren in neun Rollen entwickelten turbulenten Geschichte. Als Gast am Hofe Friedrichs von Isenberg werden Sie Zeuge, Ermittler oder sogar Mittäter, wenn verborgene Lüste, enttäuschte Hoffnungen, gekränkte Eitelkeit zur grausigen Tat führen.
Damit das Publikum nicht vom Fleische fällt, ist an der gräflichen Tafel für Gaumenfreuden in fünf Gängen gesorgt.